Schon das eine oder andere Mal haben wir es im Kantonsrat erlebt, dass wir im guten Sinn einen Vorstoss überwiesen haben und erst dann, wenn die Umsetzung im Budget sowie Aufgaben- und Finanzplan zu buche schlägt, gesehen haben, wieviel Kosten dies verursacht hat.
Die Mitte-Fraktion ist der Meinung, dass es für den Kantonsrat sehr wichtig ist, dass wir die Kosten, mögliche Investitionen sowie die Auswirkungen auf den Stellenetat zum Zeitpunkt der Entscheidungen bereits kennen, sofern diese abschätzbar sind. Das ist wie wenn ich eine Offerte eines Handwerkers einhole und dann sehe, was mich der Auftrag kosten wird. Klar, eine Offerte ist viel mehr nach dem kaufmännischen Grundsatz «Leistung und Gegenleistung» gestaltet… und trotzdem finde ich den Vergleich passend. Wenn ich die Auflistung der Leistungen und der Kosten vor mir habe, kann ich sehen, ob ich mir das leisten kann und will und habe auch die Möglichkeit, gewisse Dinge rauszunehmen, damit es nicht nur von der Leistung her stimmt, sondern auch von den Kosten her.
In jedem Fall führt das zu kostenbewussteren Entscheidungen. Meiner Einschätzung nach können wir als Parlament nichts dagegen haben. Wo Schätzungen möglich sind, kann diese Transparenz eine Bereicherung für die Debatte im Kantonsrat sein. Es darf gerne auch eine zusätzliche Spalte mit Kosten für die Gemeinden oder Dritte enthalten, wie es der Regierungsrat in seiner Antwort anregt. Das ist eine gute Idee.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass wir uns damit nichts vergeben. Im Gegenteil, wir gewinnen Transparenz und verbessern die Diskussion im Kantonsrat, in dem wir in den Fällen, wo die finanziellen Auswirkungen abschätzbar und verhältnismässig sind, noch besser Bescheid wissen und noch besser sagen können, was und wieviel wir in der Umsetzung eines Anliegens bereit sind zu sprechen.
Bei der Abstimmung im Kantonsrat unterstützte nur die FDP unser Anliegen, was leider mit den Stimmen der Mitte-Fraktion nicht für eine Mehrheit reichte. Das Postulat von Daniel Piazza wurde letztlich mit 49 zu 62 Stimmen abgelehnt.