Gedanken zum 1. August 2021
2. August 2021
Nichts ist selbstverständlich
Die letzten Monate haben den Staat, die Wirtschaft und die Gesellschaft intensiv gefordert. Vieles wurde in der Schweiz mit Corona auf die Probe gestellt. Auch die Unwetter, verbunden mit intensiven Niederschlägen, waren für viele Menschen in der Schweiz eine echte Herausforderung. Mit Blick auf das internationale Umfeld dürfen wir festhalten, dass wir diese Herausforderungen grossmehrheitlich gut gemeistert haben. Uns Schweizerinnen und Schweizern geht es trotz teilweise vieler Negativberichte insgesamt gut. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern dieser Welt haben wir in unserem Land Frieden, Freiheit und Wohlstand. Ein wesentliches Element unseres gut funktionierenden Staates ist der Zusammenhalt in unserer Bevölkerung – über die Parteigrenzen hinweg – welcher unseren Rechtsstaat und unseren Sozialstaat erst möglich gemacht hat.
Gerade die aktuelle Situation, die Coronapandemie und die damit einhergehenden Herausforderungen für die Wirtschaft und die Gesellschaft, zeigen uns die Verlässlichkeit eines funktionierenden Staates deutlich auf. Diese Schwierigkeiten sind eine echte Herausforderung. Durch einen gemeinsamen Kraftakt sind wir bisher verhältnismässig gut durch diese Problematik gekommen. Die Belastungsprobe für uns alle ist aber noch nicht zu Ende. Der Nationalfeiertag ist eine gute Gelegenheit, einen Moment innezuhalten und uns bewusstwerden zu lassen, dass viele Menschen diese Krise in weiten Teilen der Welt erleben müssen und dies unter ganz anderen Bedingungen. Gerade am heutigen Tag können wir uns alle glücklich schätzen, eine Situation wie diese, in unserem Heimatland Schweiz zu erleben – mit einem starken Gesundheitssystem, mit einem robusten Sozialstaat und mit der nötigen Finanzkraft für die Abfederung von Notsituationen. Gerade in solchen Zeiten sollten wir allen dankbar sein, die unser Land aufgebaut und zur heutigen Stärke geführt haben.
Am heutigen Tag feiern wir die Geburtsstunde unseres unabhängigen, freien und demokratischen Staates. Wir erachten es heute als Selbstverständlichkeit, dass wir offen und ehrlich unsere Meinung sagen dürfen, und dass wir an den Wahlen und Abstimmungen unsere Standpunkte einbringen können. All das ist aber nicht selbstverständlich.
Lassen Sie uns gemeinsam mutig und hoffnungsreich in die nächsten Monate gehen. Ich wünsche Ihnen hierzu die nötige Zuversicht und den Optimismus. Halten wir zusammen, und vertrauen wir auf unsere Stärken. Schauen wir gemeinsam nach vorne.
Vielen Dank und einen schönen Nationalfeiertag!