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Alois Lustenberger: Ein Leben für Gesellschaft & Gerechtigkeit

23. August 2024 – Die Mitte Kanton Luzern nimmt mit grosser Betroffenheit Kenntnis vom Todesfall von a. Bundesrichter Alois Lustenberger, Luzern, der am 19. August 2024 im Alter von 83 Jahren verstorben ist. Die Partei spricht den Angehörigen ihr tiefstes Beileid aus und wünscht ihnen in dieser schwierigen Zeit viel Kraft und Trost. 

«Kafi»

In Luzern starb nach kurzer schwerer Krankheit mit 83 Jahren der Jurist und Richter Alois Lustenberger-Birrer. Sein Tod kam überraschend; noch vor kurzem war er unterwegs in der Stadt. Man sah ihn, wie gewohnt mit Bekannten plaudern. Sein Markenzeichen: Menschen ohne Vorbehalt und Allüren zu begegnen, mit allen zu reden, als verständiger, auch leutseliger Mensch. Da passte selbst der Studentenname «Kafi» gut zu ihm.

Bauernsohn aus Luthern

Gute Voraussetzung für das Leben eines Juristen und Richters. Es wurde das Leben des Bauernbuben vom Hof Knubel in Luthern, der in einer Familie mit zehn Kindern aufwuchs. Die Familie verlor früh den Vater. Alois war gerade 15 Jahre jung, als sein Vater verstarb. Er durfte gleichwohl studieren, machte am Kollegi Sarnen die Matura und entschied sich – als «Werkstudent», wie er betonte – für das Jus-Studium an der Uni Freiburg. In kurzer Zeit legte er die Examen ab und begann 1965 in Luzern den beruflichen Weg: als Gerichtsschreiber und Kanzleichef am Obergericht (heute Kantonsgericht), er engagierte sich in Prüfungskommissionen und 1975 folgte die Wahl zum vollamtlichen Verwaltungsrichter am damaligen Verwaltungsgericht. 1981 erfolgt der nächste wichtige Schritt: Wahl zum Ersatzrichter am Eidg. Versicherungsgericht in Luzern (heute im Bundesgericht integriert). Und sechs Jahre später, nach einem turbulenten Auswahlverfahren in der CVP-Fraktion, die Wahl zum Bundesrichter durch die Vereinigte Bundesversammlung. Dem Bundesgericht bliebt er bis zu seiner Pensionierung 2008 treu.

Aber auch politisch war Lustenberger aktiv. So beispielsweise als Parteisekretär der CVP Stadt Luzern und als Luzerner Grossrat.

Fester Halt und Verwurzelung

Ein Weg, der Ehre bringt, aber auch viel Arbeit und im Lauf der Jahre manch ärgerliche Situation, wie sie der Verstorbene mehr als einmal am Gericht selber zu bestehen hatte. Die notwendige Kraft fand er in der Familie, in seiner festen Verwurzelung und in seinem geliebten Hobby, den Bergtouren. Und Genugtuung verschaffte ihm der Berner Entschied, das Gotthardgebäude am Schweizerhofquai, ehedem Sitz der SBB-Kreisdirektion, als neuen Gerichtssitz zu übernehmen, um den zu engen Verhältnissen an der Adligenswilerstrasse zu entgehen. Das rasche Vorgehen des gewieften und politisch denkenden Bauernbuben aus Luthern war da nicht unwichtig. Und ein politischer Mensch war Alois Lustenberger allemal, von seiner Herkunft her, mit seiner aktiven Beteiligung beim Übergang der Partei zur CVP und bei allen Diskussionen zu aktuellen Fragen der Innen- und Aussenpolitik.

Mit Alois Lustenberger hat ein vielseitig gebildeter und interessierter, ein zutiefst liebenswürdiger Mensch und ein hervorragender Jurist Abschied genommen.

Eine Würdigung verfasst von Alois Hartmann, Rothenburg.
Parteisekretär der CVP Kanton Luzern von 1988 bis 1996

Herzliche Anteilnahme

Die Mitte Kanton Luzern trauert um eine treue und humorvolle Persönlichkeit, welche ihr Leben stets in den Dienst der Gesellschaft und Gerechtigkeit gestellt hat. In Hochachtung gedenken wir Alois Lustenberger, welcher uns in dankbarer Erinnerung bleiben wird.

Der Abschiedsgottesdienst mit anschliessender Urnenbeisetzung findet am Freitag, 06. September 2024 um 10.00 Uhr in der Hofkirche Luzern statt.

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