Ehrung für a. Bundesrat Josef Zemp (geb. 2.9.1834 / gest. 8.12.1908
23. November 2021
In einer kleinen, aber würdigen Feier wurde das restaurierte Denkmal von a. Bundesrat Josef Zemp in Entlebuch der Öffentlichkeit wieder übergeben.
Obwohl Josef Zemp 1858 schrieb, er sei für die Politik nicht begabt und es sei wohl besser, wenn er sich aus der Tagespolitik heraushalte, war er in der Folge auf Stufe Kanton und Bund über Jahrzehnte ein herausragender Politiker. Gemeindeammann Robert Vogel, Kirchenratspräsident Pius Hofstetter und Parteisekretär Rico De Bona, Die Mitte Kanton Luzern, würdigten beim Denkmal die Stationen des Entlebucher Bundesrates.
Josef Zemp, der permanent Klassenbester war, konnte damals die Sekundarschule nur besuchen, weil er ein Mann war. Nach dem Studium und verschiedenen beruflichen Tätigkeiten wurde er zwischen 1863 – 1891 diverse Male in den Grossrat gewählt. Als ein bedeutender Vorstoss hat er die Motion zur Proporzwahl im Kanton Luzern eingereicht. Die Volksabstimmung war dann erst im Jahre 1911. 1871 wurde Josef Zemp als Grossratspräsident, als Amtsstatthalter und als Ständerat gewählt. Nach der 14-jährigen, erfolgreichen Tätigkeit als Nationalrat gönnte er sich zwischen 1877 – 1881 eine vierjährige, freiwillige «Auszeit». Ab 1875 konnte Zemp endlich mit dem Zug nach Bern fahren, da die Eröffnung der erweiterten Bahnlinie Bern – Langnau Richtung Luzern gefeiert wurde. Im Jahre 1887 wurde er zum ersten Nationalratspräsidenten der Katholisch-Konservativen gewählt. 1891 erfolgte die Wahl zum Bundesrat, dem Josef Zemp bis 1908 angehörte. Während der gesamten Zeit in Bern war er mit dem Entlebuch stets treu verbunden. So hatte er Vorlagen im Entlebuch vertreten, die 800 Zuhörer begeisterten. 1908 trat er als Bundesrat zurück. Zum Abschied sammelten die Mitarbeitenden in Bern als Wertschätzung tausend Franken für ein bleibendes Geschenk. Josef Zemp starb ein halbes Jahr nach seinem Rücktritt in Bern. Das Denkmal in Entlebuch erinnert auch künftig an diesen grossen Politiker.