Mindestlohn ist kein Modell für den ganzen Kanton
Seit der eidgenössischen Volksinitiative 2014 für den Schutz fairer Löhne wird das Thema Mindestlohn verstärkt politisch diskutiert. 2017 hat der Kanton Neuenburg als erster Kanton einen Mindestlohn eingeführt, gefolgt vom Kanton Jura, Tessin, Genf und Baselland. Als einzige Städte kennen auch Zürich und Winterthur einen Mindestlohn.
Nun ist auch die Stadt Luzern als einzige Gemeinde im Kanton Luzern diesem Beispiel gefolgt. Die Initiative der Juso „existenzsichernde Löhne jetzt! „hat im Grossen Stadtrat ganz knapp mit 24: 23 Stimmen eine Mehrheit gefunden.
Dazu wurden im Kantonsrat einige Fragen gestellt.
Die Initiative ist klar gültig, was mit einem Gutachten bestätigt wurde. Aus diesem Grund will und kann der Kanton Luzern nicht aktiv gegen die Festsetzung von Mindestlöhnen auf kommunaler Ebene vorgehen.
Aus Sicht der Mitte Fraktion ist diese Insellösung aber nicht zielführend, ja sogar kritisch.
Ein lokal verordneter Mindestlohn ist ein unverhältnismässiger Eingriff in die Wirtschaftsfreiheit der Unternehmen und so lokal begrenzt, wenig sinnvoll.
Wir sehen auch gewisse Probleme beim Vollzug. Viele Unternehmen sind nicht nur in der Stadt alleine tätig. Es ist nicht klar, ob Mitarbeitende in anderen Gemeinden auch unter den Mindestlohn fallen. Eine grosse Rechtsunsicherheit ist deshalb vorprogrammiert. Und zusätzlich wird sich die administrative Belastung negativ auswirken auf die Unternehmen und ebenso auf die öffentliche Hand.
Die Mitte Fraktion steht ebenfalls ein für faire und gerechte Löhne. Die Festlegung von Mindestlöhnen auf kommunaler Ebene ist aus unserer Sicht aber der falsche Weg und deshalb nicht zielführend.