Ein reiches Leben
Theo Fischer wurde am 15. Februar 1930 geboren und wuchs in Triengen im Luzerner Surental auf. Nach dem Gymnasium in Sursee und Stans mit der Matura Typus A, absolvierte er juristische Studien an den Universitäten in Freiburg, Bern und Paris. Schliesslich erlangte er das Doktorat der Rechte und das Anwaltspatent. In Sursee führte er während mehreren Jahren eine eigene Anwaltskanzlei, in welcher er auch als Notar tätig war. Aber auch in der Armee war Theo Fischer engagiert und trug dort den militärischen Grad des Majors. Verheiratet war Fischer mit a. CVP Regierungsrätin Margrit Fischer-Willimann.
Erste politische Schritte
1971 wurde Theo Fischer für die CVP im Amt Sursee in den Grossen Rat des Kantons Luzern gewählt. Diesem gehörte er bis 1984 an. Während dieser Zeit präsidierte Fischer sieben Kommissionen in der kantonalen Legislative. Unter anderem stand er folgenden Kommissionen vor: Geschäftsprüfungskommission, Petitionskommission oder jener für die Revision des Steuergesetzes. Sein Stil und der grosse Leistungsausweis wurde von der CVP Amtspartei Sursee bei der Nomination für den Nationalrat wie folgt beschrieben: «Theo Fischer ist kein Hau-Ruck-Politiker, der sich mit markigen Sprüchen in den Vordergrund schiebt. Vielmehr ist er ein zäher, harter und ausdauernder Schaffer und Sachpolitiker mit einer Vorliebe für die Detailarbeit in den Kommissionen».
Jurist und Mann der Wirtschaft
Bei den Nationalratswahlen 1979 erlangte Theo Fischer den ersten Ersatzplatz und konnte 1984 für die frischgewählte Ständerätin Josi Meier in die grosse Kammer nachrücken. Dem Nationalrat gehörte er bis zu den eidg. Wahlen im Jahr 1995 an. Fischer war in der eidg. Fraktion fest verankert, sodass er im Jahr 1988 gar als einer der Favoriten für die Nachfolge von Fraktionschef Paul Zbinden galt. Seine Amtszeit war geprägt von politischen Engagements im Bereich des Rechts und der Wirtschaft. So wurde er im Abschiedsinterview der LNN /ZN vom 13. Oktober 1995 als «Jurist und Mann der Wirtschaft» betitelt. Jedoch hat Theo Fischer eine seiner spektakulärsten politischen Erfolge im sozialpolitischen Bereich errungen. Entgegen den Anträgen des Bundesrates gelang es ihm, Subventionen an Altersheime zu verlängern und Bundesbeiträge zugunsten der Sozialschulen zu retten.
Geprägt von zahlreichen Engagements
Nebst seinen beruflichen und politischen Engagements bekleidete Theo Fischer auch zahlreiche Mandate in der Wirtschaft, in Verbänden und bei Organisationen. So amtete er beispielsweise als Präsident der kantonalen Denkmalpflege, Bankratspräsident der Luzerner Kantonalbank, Bankrat der Schweizerischen Nationalbank, Mitglied der Aufsichtskommission der kantonalen Gebäudeversicherung oder Präsident des Luzerner Anwaltsverbandes, um nur einige seiner zahlreichen und vielseitigen Engagements aufzuzählen. In diesen Tätigkeiten konnte er sein politisches Flair mit seiner beruflichen Herkunft als Jurist und seinem Engagement für die Wirtschaft in idealer Weise verbinden.
Herzliche Anteilnahme
Die Mitte Kanton Luzern trauert um eine engagierte, humorvolle und gesellige Persönlichkeit, welche ihr Leben für die Gesellschaft gelebt hat. In Hochachtung gedenken wir dieses ausserordentlichen beruflichen und politischen Lebenswerkes, welches uns stets in dankbarer Erinnerung bleiben wird. Seiner Ehefrau Margrit Fischer sowie der gesamten Trauerfamilie sprechen wir unser tiefstes Beileid aus und wünschen ihnen viel Kraft und Trost beim Abschiednehmen. Wir behalten den lieben Verstorbenen in bester Erinnerung. Der Abschiedsgottesdienst findet am Dienstag, 09. Juli 2024 in der Pfarrkirche St. Georg in Sursee statt. Die Beisetzung ist um 09.15 Uhr auf dem Friedhof Dägerstein in Sursee. Der anschliessende Abschiedsgottesdienst beginnt um 10.15 Uhr in der Pfarrkirche Sursee.