Energiedebatten
27. September 2022 – Leserbrief von Kantonsrat und Fraktionschef Adrian Nussbaum
In den letzten Wochen wurde sowohl im nationalen Parlament als auch im Kantonsrat Luzern über die Energieversorgung debattiert.
Die Mitte wollte auf nationaler Ebene den Interessen der Energieversorgung Vorrang einräumen vor dem Umwelt- und Naturschutz. Linksgrün haben in dieser Debatte unter Beweis gestellt, dass sie lieber über die Klimapolitik debattieren als bei der konkreten und zielführenden Umsetzung aktiv mitzuwirken. Im Ständerat unterlag das Ansinnen dann auch mit Unterstützung von Vertretern von SVP und FDP. Leider.
Auch im Luzerner Kantonsrat war die Energiekrise Thema. Kopfschütteln lösten mir vor allem die Aussagen der SVP aus: Die Partei pocht seit Jahrzehnten auf unsere Unabhängigkeit und lehnt jegliche Handelsverträge mit der EU ab. Gleichzeitig setzt die Partei auf eine Energiepolitik, die zu grossen Teilen vom Ausland abhängig ist. Genau diese SVP wirft nun den anderen Parteien vor, in der Energiepolitik versagt zu haben. Ganz abenteuerlich wurde dann auch noch der Bau von neuen AKW gefordert. Für mich ist klar: Wenn wir die Zeit und Mittel, welche solche neue AKW benötigten, in Gross-Anlagen für die CO2-neutrale Stromproduktion investierten, eliminieren wir die Energiekrise.
Die Energiestrategie 2050 ist nicht das Problem, sondern die Lösung. Uns allen wird klar, dass wir unsere eigene, klimaneutrale Stromproduktion rasch möglichst ausbauen müssen. Die Mitte predigt dies nicht erst seit dem Ukraine-Krieg…